Orientierung an der individuellen Ausprägung der Demenz

Schon in den Krankheitsbildern der Demenz gibt es verschiedene, objektivierbare Stadien. Außerdem hat jeder Mensch mit Demenz seine eigene „Landschaft des Verwirrtseins“. Die „Inseln“ emotionaler und geistiger Klarheit sind im „Nebel des Vergessens“ individuell geprägt:

Dort wo die Realitätsorientierung noch vorhanden ist, gilt es, diese zu stützen und zu fördern. Ist der Mensch mit Demenz in der Welt des Vergessens befangen, gilt es, die „Orte“ zu finden, von denen Lebensimpulse und Lebensfreude ausgehen. Für uns ist es daher eines der ersten Gebote, genauer herauszufinden, wie sich die Demenz zeigt, in welchen alltäglichen Lebensbereichen die dementen und nicht-dementen Anteile zum Tragen kommen. Entstehung und Entwicklung der Erkrankung spielen dabei eine bedeutende Rolle. Notwendig ist deshalb eine enge Zusammenarbeit mit Ärzt*innen, Therapeut*innen, Familienangehörigen und anderen Personen aus dem Umfeld sowie mit der von Demenz betroffenen Person.

Das Leben, die Biografie des Menschen ist die „Basis“ oder „Quelle“ unseres helfenden Verstehens. Denn für uns beinhaltet das pflegerische Verstehen, uns in die jeweilige Welt des Gestern versetzen zu können. Die Grundlage hierfür sind Kenntnisse der Zeitgeschichte, die unsere Bewohner*innen geprägt haben und ihre ganz speziellen Lebensläufe. So kann eine Beziehung über Erinnerungen, Emotionen und Gewohnheiten aufgebaut werden.

Jede Demenz hat ihre eigene Geschichte und ihre eigenen Symptome. Wir bauen unser Konzept ganz individuell auf den Kompetenzen und Ressourcen der Bewohner*innen auf. Das Emotionale spielt dabei für uns eine bedeutende Rolle. Menschen mit Demenz sind in ihrer Welt des Gestern, des Vergessens befangen und finden nur schwer Zugang in ihre und unsere Welt des Heute. Quälende emotionale Verstörtheit, Wut, Trauer und Wahn können die Folge sein.

Wir möchten Brücken bauen zwischen den beiden Welten. Wir wahren das Recht auf Verwirrtheit und geben Impulse, sich in beiden Welten zurechtzufinden. Wir geben ihnen Sicherheit, Selbstvertrauen und Unterstützung, wenn sie diese nötig haben. So wird gerade auch in der faktischen Abhängigkeit der von Demenz betroffenen Menschen ihre Würde, Unabhängigkeit und die Freiheit zur Selbstverwirklichung beachtet, geachtet und unterstützt.

Validation

Es geht darum, den verwirrten Menschen in seiner Gefühlswelt anzunehmen, ohne sich selbst in ihr zu verlieren. Es gilt, das „hinter“ oder „in“ den verwirrten Äußerungen liegende Gefühl zu erkennen und wertzuschätzen. So kann der Mensch da erreicht werden, wo er „ist“, und sich wohlfühlt. Nur dann kann ihm  in der Verzweiflung und der Trauer um den Verlust der Gegenwart auch beigestanden werden. Entwickelt wurde diese Methode von Naomi Feil und später von vielen anderen aufgegriffen, u. a. von Nicole Richard. Wir halten die Validation für eine geeignete Methode, um für verwirrte Menschen eine akzeptierende Pflege durchzuführen.

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